Do Not Disturb
Do Not Disturb
ArtNr.: AR 19403, EAN: 0780941140323
Label: Arbors Records
Einband: Jewelcase, Gewicht: 0,1 kg
Gesamtspieldauer: 72 Min.
Musiker:
John Bunch
Mitwirkende:
Frank Vigola and John Webber
Artikelbeschreibung:
Rezension:
Der Pianist John Bunch galt in der internationalen Jazzszene als der Gentleman of Jazz'. Als er im April dieses Jahres 88jährig starb, verlor die Jazzwelt einen ihrer höchst profilierten Pianisten und Vertreter einer quasi zeitlosen modernen Mainstream-Stilistik. Bunch, obwohl bereits in seiner Kindheit mit Klavierunterricht gefördert, errang erste Anerkennung als Pianist erst in seinen 30er-Lebensjahren. Das war auch Folge seines Lebensweges als Soldat (im 2. Weltkrieg Angehöriger der US-Army Air Force im Majorsrang, Bombenschütze in einer B-17 Flying Fortress, Abschuss über Deutschland mit anschließender Kriegsgefangenschaft). Sein wirklicher Durchbruch erfolgte ab Ende der 1950er Jahre, als er mit einer großen Zahl namhafter Musiker- sie sind in Nachschlagwerken nachzulesen - zusammenarbeitete und internationale Akzeptanz erfuhr.
Mit dieser, im Oktober und Dezember 2009 eingespielten CD liegen nunmehr Bunchs letzte Studioaufnahmen vor, die alles das bestätigen, was sich über sein pianistisches Profil sagen lässt: Ein zwar von vielen Inspirationen vom Stride-Piano über die Swing-Strecke bis zu Bebop-Elementen geprägter, dabei jedoch erkennbar individueller Stil, ein erlesener Geschmack, gekoppelt mit ausdrucksmäßiger Vielseitigkeit, beeindruckender Anschlagskultur und ebensolcher technischen Brillanz. Dass das dominierende Element "swing" hieß, muss nicht besonders betont werden.
Alles dieses findet sich in ideenreichen, überlegt ausgeführten Improvisationslinien, die Bunch in den 13 Titeln der CD von sehr unterschiedlicher Provenienz aufscheinen lässt. Startend mit seiner Eigenschöpfung „John's bunch" in kraftvollem Up-Tempo-Blues-Stil, geht die Fahrt über z. B. Sonny Rollins' "Doxy“, Gillespie/Parkers "Anthropology", Gershwins „My man's gone now" zu Duke Ellingtons „Come Sunday" und Cole Porters "Get out of town".
Gitarrist Frank Vignola, ein aus Sicht des Rezensenten immer noch unterbewerteter Musiker, demonstriert sein Format nicht nur in begleitender Rolle, vielmehr auch in ausgedehnten Solopassagen, während John Webber den zuverlässig stützenden rhythmischen Background am Kontrabass liefert, auch mit Soloparts überzeugend.
John Bunch, obwohl "Primus inter pares", stellt sich in den Aufnahmen niemals spektakulär in den Vordergrund, die absolute Gleichberechtigung der Musiker des Trios ist ebenso beispielhaft wie die Komplexität ihres Zusammenspiels.
Mit dieser CD, deren detaillierte liner notes der englische Promoter Brian Peerless schrieb, der John Bunch bei dessen sehr zahlreichen Besuchen in Großbritannien betreute, hinterlässt dieser Weltklasse-Pianist ein hochkarätiges wie auch würdiges Testament, das seinen Tod umso schmerzlicher erscheinen lässt. (Gerhard Hopfe)
Inhalt des Albums:
1. John's Bunch - 006:59 Min.
2. Doxy - 006:40 Min.
3. Bill - 002:46 Min.
4. Do Not Disturb - 006:33 Min.
5. My Ideal - 003:00 Min.
6. Anthropology - 006:31 Min.
7. I've just seen her - 005:43 Min.
8. Four - 005:04 Min.
9. My Man's Gone Now - 003:13 Min.
10. In Your Own Sweet Way - 006:22 Min.
11. Come Sunday - 006:06 Min.
12. You're My Everything - 006:25 Min.
13. Get out of town - 006:31 Min.
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